Jens Krumm, Vorstand +Pluswerk
Jens Krumm

Vorstand der +Pluswerk und Digital Entrepreneur

Die „Domani“ während des WebCamps

Das WebCamp Venlo ist eine jährliche Konferenz in den Niederlanden, die sich an Entwickler sowie Marketing- und Kommunikationsexperten richtet. Ursprünglich unter dem Namen TYPO3Camp Venlo bekannt, ist die Veranstaltung seit 2020 auch für die PHP-Community geöffnet. Der Fokus liegt weiterhin auf TYPO3, ergänzt durch Fachvorträge zu modernen Web- und Mobile-Technologien. Mit rund 150 Teilnehmern bietet die Konferenz eine inspirierende Plattform für den Austausch von Know-how und Erfahrungen.

Auch in 2025 fand das WebCamp wieder in der beeindruckenden Location „Domani“ im Herzen von Venlo statt. Die ehemalige spätmittelalterliche Klosterkirche wurde 2007 nach aufwendigen Renovierungsarbeiten in eine Bühne für Kultur und andere Veranstaltungen umgewandelt. Der Name „Domani“, lateinisch für „Morgen“, symbolisiert die neue Bestimmung des Gebäudes und erinnert zugleich an die letzten Mönche des Dominkanerordens, die 2005 die Kirche verließen.

Kuratierte Talks und Community-Engagement in Venlo

Das WebCamp Venlo ist kein klassisches Barcamp: Am ersten Tag standen kuratierte Vorträge und Keynotes auf dem Programm, während der zweite Tag im traditionellen Barcamp-Stil von den Teilnehmern selbst gestaltet wurde. Besonders beeindruckt hat uns die Keynote von Prof. Dr. Paul Louis Iske zum Thema „Fantastische Fehler“. Darin sprach er sehr überzeugend über den Umgang mit Fehlern in der IT, zog Parallelen zur Künstlichen Intelligenz und zeigte auf, wie aus Fehlern wertvolles Lernen entstehen kann.  

Den Abschluss des ersten Tages bildete eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Open Source and Fincaning“. Juliette Reinders Folmer, Maintainerin von PHP_CodeSniffer, gab tiefe Einblicke in die Herausforderungen der Finanzierung. Nur ein Bruchteil der Nutzer von Open-Source-Software beteiligt sich finanziell - bei ihrem Projekt PHP_CodeSniffer nur etwa 0,1 Promille - was langfristig problematisch sein kann. Dies zeige, dass Open Source zwar frei nutzbar, aber nicht kostenlos sei. Fabrice Mous von Nextcloud Benelux brachte es auf den Punkt: „Es gibt kein allgemeingültiges Finanzierungsmodell für Open Source. Jede Community muss ihr eigenes Gleichgewicht zwischen Wertschöpfung, finanzieller Unterstützung und Nachhaltigkeit finden“. 

Ein Beispiel für ein funktionierendes Finanzierungsmodell im Open-Source-Bereich ist TYPO3 selbst: Die als gemeinnütziger Verein organisierte TYPO3 Association finanziert die Weiterentwicklung und Pflege des CMS. Die Mitglieder des Vereins werden so gleichzeitig zu Anteilseignern und Mitwirkenden. Daneben gibt es die TYPO3 GmbH als kommerziellen Arm, der kostenpflichtige Dienstleistungen wie Langzeit-Support, Schulungen, Zertifizierungen sowie Projekt- und Supportleistungen anbietet. Die Einnahmen der GmbH fließen wiederum in das TYPO3-Projekt und ermöglichen so die umfangreiche Weiterentwicklung auf Open-Source-Basis.

A panel discussion at WebCamp Venlo 2025 featuring six experts on stage discussing the challenges and sustainability of open-source financing. The engaged audience listens attentively.
Die Podiumsdiskussion am Abend des ersten Veranstaltungstages
A cheerful attendee at the WebCamp Venlo 2025 buffet, eagerly waiting for a meal while the chef prepares fresh food. In the background, participants are engaged in conversations.
Ohne den CEO von +Pluswerk wäre das Buffet erst viel zu spät eröffnet worden

+Pluswerk Talk & Fazit

Am zweiten Tag sprach Jens Krumm über die Bedeutung digitaler Barrierefreiheit. In Deutschland haben ca. 16% (ca. 13 Millionen Menschen) einer Behinderung. Barrierefreiheit betrifft aber nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Ältere (ca. 22% der Bevölkerung sind über 65), Menschen mit temporären Einschränkungen (z.B. gebrochener Arm, Augenverletzungen) und Personen mit Lernschwierigkeiten oder Sprachbarrieren. Letztlich profitieren alle Menschen von barrierefreien Webseiten, z.B. durch bessere Usability, optimierte Ladezeiten, bessere mobile Nutzung, einfachere Bedienung in schwierigen Situationen (mit einer Hand am Smartphone) und vieles mehr. 

In seinem Vortrag zeigte Krumm anhand von Praxisbeispielen und dem WebAIM Report 2024, dass Verbesserungen der Barrierefreiheit oft schon mit einfachen Mitteln erreicht werden können: Dazu gehören unter anderem höhere Kontraste und Font-Größen für Texte, ALT-Texte für alle Bilder, klickbare Buttons in hinreichender Größe mit ausreichenden Abständen zwischen den Buttons, oder auch die Beschriftungen für Eingabefelder in Formularen. Die wichtigste Erkenntnis: Barrierefreiheit muss von Anfang an in den Entwicklungs- und Redaktionsprozess integriert werden.

Das WebCamp Venlo war für uns eine inspirierende Erfahrung. Neue internationale Kontakte, spannende Diskussionen und ein starkes Gemeinschaftsgefühl machten die Veranstaltung besonders wertvoll. Besonders beeindruckt hat uns die Offenheit der niederländischen Community und der Austausch mit Experten aus ganz Europa. Als Value Sponsor sind wir stolz, dieses großartige Event unterstützt zu haben - denn nur durch solche Initiativen wächst die Open Source Community nachhaltig. 2026 sind wir auf jeden Fall wieder dabei.

Jens Krumm, CEO of Pluswerk, speaking at WebCamp Venlo 2025. He stands behind a podium with event sponsor logos, delivering his talk with a microphone in hand.
+Pluswerk CEO Jens Krumm bei seinem Talk „Die Wahrheit über Barrierefreiheit“ in Venlo

Alle WebCamp Sessions als Video 

YouTube Playlist WebCamp Venlo 2025

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