Trend 1: Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren können. Mithilfe von KI können Unternehmen große Mengen an Kundendaten analysieren, um neue Erkenntnisse über die tatsächliche Customer Journey ihrer Kunden zu gewinnen. Dieses Wissen ermöglicht Hyperpersonalisierung: Kunden erhalten individuelle Botschaften genau dort, wo sie sich auf ihrer Reise befinden - sei es per E-Mail, in Apps oder auf Websites.
Diese präzise Ansprache erhöht die Relevanz der Inhalte und vor allem die Konversionsrate deutlich. Unternehmen wie EasyJet zeigen, wie effektiv KI eingesetzt werden kann: So führte ein Newsletter, der auf der Reisehistorie der Kunden basierte, zu einer Steigerung der Click-Through-Rate (CTR) um 25 Prozent. Auch in Deutschland nutzen lt. einer aktuellen Deloitte-Studie schon jetzt knapp die Hälfte aller Unternehmen KI im Kundenservice.
Persönliche Chatbots und Backend-Erweiterungen
Automatisierung ergänzt diesen Trend, indem sie operative Marketingprozesse wesentlich effizienter macht. So hat der Kosmetikanbieter „Sephora“ einen KI-gestützten Chatbot entwickelt, der Kunden personalisierte Produktempfehlungen gibt. Der Bot analysiert Vorlieben, Kaufhistorie und sogar Hauttyp, um passende Produkte vorzuschlagen. Und das mit großem Erfolg: Der Chatbot hat sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Konversionsraten im E-Commerce deutlich erhöht.
Das +Pluswerk arbeitet derzeit mit einem Pilotkunden aus dem deutschen Hochschulbereich an einem ähnlichen ChatBot im Bereich der Studienberatung. Der ChatBot berät in natürlicher Sprache junge Menschen auf der Suche nach einem Erststudium sowie bereits Berufstätige, die sich weiterbilden möchten. Er zeigt den Nutzern das passende Angebot der Hochschule und hilft auch bei formalen Fragen wie der Einschreibung. Ein wichtiger Aspekt ist die Realisierung auf hochschuleigenen Servern, um datenschutzrechtliche Probleme zu vermeiden.
Ein weiteres Beispiel sind KI-Erweiterungen für E-Commerce-Plattformen (wie unsere „AI Erweiterung für Pimcore"). Damit lassen sich Produktdaten im Backend viel schneller erzeugen bzw. aktualisieren als je zuvor. Die neuen Erweiterungen verbinden PIM-Systeme mit KI-basierten Übersetzungs- und Texterstellungsdiensten, um kontextbasierte, mehrsprachige und markengerechte Inhalte effizient zu generieren.
Trend 2: Digitale Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit
Das Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltiges Wirtschaften nimmt stetig zu - und sie erwarten zunehmend Transparenz von den Unternehmen. Dazu gehört die Offenlegung von Produktionsmethoden, Lieferketten und Arbeitsbedingungen, wo dies relevant ist.
Im digitalen Bereich spiegelt sich diese Entwicklung in der Wahl umweltfreundlicher Strategien wider, z. B. Cloud-Hosting mit 100 % Ökostrom oder Initiativen wie Praktikumsprogramme für benachteiligte Gruppen. Unternehmen, die nachhaltige Werte aktiv in ihr Marketing integrieren, schaffen nicht nur Vertrauen, sondern können sich wirksam und glaubhaft von ihrer Konkurrenz absetzen.
Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil und Verpflichtung
Ebenso wichtig ist die digitale Barrierefreiheit, die sicherstellt, dass Websites, Apps und digitale Plattformen für alle Menschen zugänglich sind - unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Barrierefreiheit ist nicht nur ein ethischer Ansatz, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: Studien zeigen, dass die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer signifikant steigt, wenn Plattformen den Vorgaben der WCAG-Standards (Web Content Accessibility Guidelines) entsprechen (vgl. auch unseren Beitrag „WCAG 2.2 für Unternehmen und Hochschulen“).
Selbst Menschen mittleren Alters, die noch mitten im Berufsleben stehen, haben Schwierigkeiten mit nicht-barrierefreien Farben, Kontrasten, Schriftgrößen oder kleinen klickbaren Elementen auf Bildschirmen. Um solche Einschränkungen selbst zu erleben, laden wir Sie ein, uns auf einer Veranstaltung zu besuchen. Mit interaktiven Aktionen wie dem Tremorsimulator „Age Man“ und unserem Barrierefrei-Memo-Spiel zeigen wir anschaulich, wie wichtig barrierefreies Design ist und wie es in der Praxis umgesetzt werden kann.
Mit Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) in diesem Jahr sind Unternehmen auch gesetzlich gehalten, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Das Gesetz und die EU-Richtlinie 2019/882 (European Accessibility Act) verpflichten Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen digital anbieten, diese ab dem 28. Juni 2025 barrierefrei zu gestalten. Die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit erfordert technisches Know-how und eine durchdachte Planung. Die barrierefreien Lösungen von +Pluswerk zeigen, wie Unternehmen langfristig und nachhaltig von durchdachtem UX-Design und inklusiven Technologien profitieren.
Trend 3: Digitale Souveränität und Open Source
Digitale Souveränität bedeutet, die Kontrolle über Technologien, Daten, Clouds und Prozesse zu behalten, ohne von globalen Technologiegiganten oder proprietären Plattformen abhängig zu sein. In einer Welt, in der Datensicherheit, Datenschutz und die Einhaltung lokaler Gesetze immer wichtiger werden, ist digitale Souveränität ein entscheidender Faktor für Unternehmen und Institutionen.
Digitale Souveränität stärkt weiterhin die Innovationskraft und Resilienz, ermöglicht die Einhaltung nationaler und europäischer Standards und sorgt für einen sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Daten. Gerade in Zeiten wachsender Cyber-Bedrohungen und sich ständig ändernder internationaler Regularien ist dies unerlässlich, um langfristig wettbewerbsfähig und rechtssicher zu bleiben.
Open Source für mehr Unabhängigkeit und Sicherheit
Open Source Software (OSS) kann ein zentraler Baustein für digitale Unabhängigkeit sein - und sollte es aus unserer Sicht auch unbedingt werden. Der offene Quellcode ermöglicht es, Sicherheitslücken zu erkennen und die Software vollständig an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das macht Unternehmen unabhängig von Updates oder Vorgaben proprietärer Anbieter. Gleichzeitig erlaubt OSS die souveräne Speicherung und Verwaltung von Daten auf eigenen Servern, was den Datenschutz deutlich stärkt.
Beispiele sind TYPO3 als Open-Source-CMS mit europäischen Wurzeln, das aktuell als GSB 11 von der deutschen Bundesregierung als Standard-Web-CMS für Behörden gefördert wird. Die Kollaborationsplattform Nextcloud ist vor allem in Deutschland und Frankreich bei öffentlichen Stellen sehr beliebt und aktuelle Projekte wie OpenGPT-X bieten Alternativen für kommerzielle KIs wie ChatGPT & Co. Weitere Beispiele sind Moodle, eine Open-Source-Lernplattform, und OpenStreetMap als offene Alternative zu kommerziellen Kartendiensten.
Das +Pluswerk setzt seit seiner Gründung konsequent auf Open Source Lösungen wie TYPO3, Pimcore und Shopware. Dieses Engagement geht über die reine Nutzung hinaus: Wir sind seit Jahren aktiv in den jeweiligen Communities vertreten, teilen unser Wissen, treiben Innovationen voran und stärken so nachhaltig die Entwicklung und Zukunft dieser Technologien.
Trend 4: Product Experience Platform (PXP)
Eine Product Experience Platform (PXP) ist die nächste Evolutionsstufe im E-Commerce. Sie kombiniert bestehende Technologien wie Product Information Management (PIM), Digital Asset Management (DAM) und Content Management Systeme (CMS), um Unternehmen eine zentrale Plattform für die Verwaltung, Optimierung und Personalisierung des gesamten Produkterlebnisses ihrer Kunden zu bieten.
Von der Ideenfindung über die Produktbereitstellung bis hin zur Nachkaufphase unterstützt ein PXP die Kundenzentrierung, indem es personalisierte Inhalte und maßgeschneiderte Produktempfehlungen ermöglicht. Funktionen wie 360°-Produktansichten, Augmented Reality oder Produktvideos sollen ein interaktives Produkterlebnis schaffen.
Personalisierte Experience und konsistente Daten
Der Aufstieg der PXPs wird in diesem Jahr durch entscheidende Marktveränderungen vorangetrieben. Kunden erwarten heute nahtlose, personalisierte Erlebnisse und sind enttäuscht, wenn diese fehlen. Gleichzeitig bieten PXPs potenzielle Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, die sie richtig zu nutzen wissen. Eine PXP schafft eine zuverlässige und konsistente „Single Source of Truth“ für Produktdaten über alle Kanäle hinweg.
Übereinstimmende Produktinformationen sind ein entscheidender Erfolgsfaktor, denn inkonsistente Daten sind für 80 % der Verbraucher ein Ausschlusskriterium. Im E-Commerce kann eine PXP zur strategischen Grundlage werden, um Kundenerwartungen zu erfüllen, die digitale Transformation voranzutreiben und im Wettbewerb zu bestehen.
Trend 5: Voice Search als neue SEO-Herausforderung
Mit der zunehmenden Verbreitung von Sprachassistenten wie Google Assistant, Alexa und Siri verändert sich die Art und Weise, wie Nutzer Suchanfragen stellen. Statt einzelner Keywords verwenden sie gesprächsartige, vollständige Sätze und erwarten präzise Antworten. Dies stellt neue Herausforderungen an SEO-Experten: Inhalte müssen nicht nur für klassische Suchanfragen, sondern auch für natürliche Sprache optimiert werden.
Die Integration von Natural Language Processing (NLP) und die Erstellung kurzer, prägnanter Antworten sind entscheidend, um in den so genannten Featured Snippets zu erscheinen. Featured Snippets sind jene Antwortboxen, die Sprachassistenten häufig direkt vorlesen und dabei die Website als Quelle mit nennen.
SEO-Strategien für eine sprachbasierte Zukunft
Unternehmen, die diese neuen Anforderungen frühzeitig umsetzen, können sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Maßnahmen wie die Optimierung für Longtail-Keywords, der Einsatz von FAQs und die Implementierung von Schema Markup sorgen dafür, dass Websites in der Sprachsuche besser abschneiden. Lokale Suchbegriffe sind zudem unerlässlich, um bei „Near me“-Anfragen präsent zu sein.
Auch multimodale Sucherlebnisse, die Text, Sprache und Bild kombinieren, gewinnen an Bedeutung. Unternehmen, die ihre Inhalte klar strukturieren, relevante Antworten liefern und auf Natürlichkeit setzen, stärken nicht nur ihre Markenbekanntheit, sondern legen auch den Grundstein für eine nachhaltige SEO-Performance in einer zunehmend sprachbasierten SEO-Welt.
Fazit: Jetzt gestalten, um morgen zu bestehen
Die Trends für 2025 – von KI und Automatisierung über digitale Souveränität bis hin zu Sprachsuche und PXPs – zeigen eines ganz klar: Das digitale Marketing wandelt sich rasant. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich an neue Technologien und steigende Kundenerwartungen anzupassen. Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft sind entscheidend, um in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich zu bleiben.
Als +Pluswerk unterstützen wir Sie dabei, diese Trends proaktiv zu integrieren. Gemeinsam entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, die Ihre digitale Präsenz stärken und Sie zukunftssicher aufstellen. Nutzen Sie die Chancen, die diese Entwicklungen bieten, und bleiben Sie Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus. Wir freuen uns darauf, Ihre digitale Erfolgsgeschichte mitzugestalten!